Erschienen: Weltordnungsdiskussionen – eine Einführung

In Krisenzeiten kann man beobachten, wie die Zahl von Zukunftsbeschreibungen der Weltpolitik zunimmt. Insbesondere wenn sie mit politischen Machtumbrüchen verbunden sind, wird über kommende oder verschwindende »Welt(un)ordnungen« nachgedacht. Auch in gegenwärtigen Publikationen werden die Rückkehr der Geopolitik und ein Ende des Multilateralismus, in Form von Kassandrarufen beschrieben. Die Szenarien
reichen von der Befürchtung eines Dritten Weltkriegs über die Erwartung
eines neuen Kalten Kriegs, einschließlich der Gefahr eines Atomkriegs bis zu verhalten optimistisch präsentierten Hoffnungen von sich verändernden Kooperationsbeziehungen in einer globalisierten Welt mit globalen Herausforderungen.

Im Folgenden soll das Phänomen von Welt-Ordnungs-Diskursen kritisch reflektiert werden. Allzu pessimistischen Erwartungen, dass die derzeitigen »Turbulenzen in den internationalen Beziehungen« zugleich ein Ende jeglicher Erfolgsaussichten für Versuche des »globalen Regierens« bedeuten
müssten, soll zudem eine zwar optimistischere, zugleich jedoch auch nicht
naive, sondern realistische Perspektive entgegengehalten werden.

Cover des Dossiers
Werthes, Sascha (2025): Weltordnungsdiskussionen – eine Einführung. In: Wissenschaft und Frieden Dossier 100: Krise der Weltpolitik – Multilateralismus gefragt [Beilage zu Wissenschaft und Frieden (W&F), 43 (2)]: 18-21. https://wissenschaft-und-frieden.de/dossier/krise-der-weltpolitik-multilateralismus-gefragt/#index_7

„Diplomatie wird ihren Stellenwert in der Welt nicht verlieren“

Hintergrundgespräch zum G20 Gipfel 2018 in Buenos Aires von Katrin Aue mit Sascha Werthes für die Radiosendung “Bilanz am Mittag“ (SR2 Kulturradio) am 30. November 2018.

Ein Interview von Katrin Aue (SR 2 Kulturradio) mit Politikwissenschaftler Sascha Werthes (Universität Trier) über den G20-Gipfel in Buenos Aires Audio: Katrin Aue / Onlinefassung: Rick Reitler  30.11.2018 | 12:40 Uh

https://www.sr.de/sr/sr2/themen/politik/20181130_werthes_g20_bam_interview100.html

DIPLOMATIE ALS LÖSUNGSANSATZ FÜR KONFLIKTE

Öffentlicher Vortrag am 22. November 2018 an der TU Kaiserslautern, 18 Uhr in  Gebäude 42, Raum 110

In ihrer heutigen Form und Praxis ist Diplomatie eine Staatskunst, die erst im 18. Jahrhundert gebräuchlich wurde. Seitdem haben sich die Praktiken und Akteure nicht jedoch die Ziele geändert. Im Fokus steht die gewaltfreie Lösung von Konflikten durch Verhandlungen und Kompromisse sowie die Förderung der Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen. Die Geschichte zeigt, dass Diplomatie entscheidend bei der Prävention und, allgemeiner, bei der Transformation von gewaltsam ausgetragenen Konflikten sein kann. Weniger Beachtung findet jedoch die Tatsache, dass Diplomatie besser als bewaffnete Streitkräfte einen Beitrag zur internationalen Sicherheit leisten kann, indem sie nicht nur die unmittelbare Bedrohungslage durch fremdes Militär und organisierter Gewalt adressiert, sondern an der Bearbeitung struktureller Konflikt- und Gewaltursachen mitwirkt.

Just published: „Exploring local potentials for peace…“

Christina Saulich & Sascha Werthes (2018) Exploring local potentials for peace: strategies to sustain peace in times of war, Peacebuilding, DOI: 10.1080/21647259.2018.1517965 


This paper explores the neglected field of study of local potentials for peace. It focuses on local communities worldwide that successfully avoid participating in violent conflicts that surround them. So-called nonwar communities opt out of war and refuse to be absorbed by one or other of the warring parties. In so doing, they develop imaginative and innovative strategies that can provide valuable insights on innovative approaches to conflict prevention. Local potentials for peace challenge ordinary images of war and peace and call key assumptions of hitherto, predominantly external crisis prevention strategies into question. Perceiving local (civil) actors as recipients of (inter)national policies for peace and not as independent protagonists of peace initiatives neglects their autonomous potential for peace. This paper reviews current research findings on the puzzling phenomenon of local potentials for peace with a focus on nonwar communities and identifies four innovative implications for conflict prevention.

New Publication: Politische Sanktionen: Im Lichte einer Ethik rechtserhaltender Gewalt

Book Cover

Werthes, Sascha (2018): Politische Sanktionen: Im Lichte einer Ethik rechtserhaltender Gewalt. In: Werkner, Ines-Jacqueline/ Rudolf, Peter (Hrsg.): Rechtserhaltende Gewalt – zur Kriteriologie. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden 2018 S. 121 – 150 (Fragen zur Gewalt; Bd. 3)
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-22946-7_7