Zentralafrika ist geprägt von einer komplexen regionalen Dynamik, durch die lokale und nationale Konflikte über Grenzen hinweg ausstrahlen. Die Länder der Region sind dabei gekennzeichnet durch eine historische Vergangenheit, welche die politischen Entwicklungen der Gegenwart prägen (Williams 2016). Hierzu gehört vielfach auch die Erfahrung schlimmster Gewalteruptionen in der jüngeren Geschichte. Die heutige Demokratische Republik (DR) Kongo gehört hierbei zu den prominenten Beispielen, um fragile Staatlichkeit oder das Phänomen „neuer Kriege“ (Kaldor 2012; Münkler 2002) zu illustrieren. Im Falle des Kongos hat die politische, wirtschaftliche und soziale Instabilität nach Ende des Ost-West-Konflikts zum fast vollständigen Abbau des Staates, der politischen Institutionen, des Justizsystems und aller Verwaltungsstrukturen geführt (anstelle vieler Berwouts 2017). Der Beitrag beschäftigt sich mit dem internationalen Krisen- und Konfliktmanagement, insbesondere der Vereinten Nationen.
Autor: werthes
Erschienen: The United Nations: In-between International and Global Governance
This chapter explains the role of the United Nations (UN) in processes of global governance. It begins with a short overview of theoretical frameworks to study the system of the UN, which shows how schools of thought ascribe specific roles and functions to the UN. It then focuses on the development of the UN. The work of the UN in the realms of peace and security, development, and human rights exemplify how the UN as an instrument, arena or as an actor is positioned in-between processes of international and emerging global governance. Since its establishment in 1945, the UN had to adapt to a changing international environment and new global challenges. Accordingly, UN’s capabilities to reform and modify its formal and informal institutions, policies, and practices are discussed. The chapter concludes by outlining in rough strokes the contribution of the UN system to close global governance gaps.
Werthes, Sascha (2022): The United Nations: In-between International and Global Governance. In: Rüland, Jürgen; Carrapatoso, Astrid (eds.): Handbook on Global Governance and Regionalism. Cheltenham: Edward Elgar: 118-136.
Erschienen: “Das Sanktionsregime gegen Russland. Friedenspolitische Reflexionen angesichts des Krieges gegen die Ukraine”
Werthes, Sascha; Hussak, Melanie (2022): Das Sanktionsregime gegen Russland.Friedenspolitische Reflexionen angesichts des Krieges gegen die Ukraine. In: Wissenschaft & Frieden, 40 (2): 18–20.
Der Krieg der Atommacht Russland gegen die Ukraine hat zu einer Verhängung weitreichender Sanktionsmaßnahmen einer Vielzahl von Staaten geführt. Der friedenspolitische Nutzen von Sanktionen ist jedoch umstritten, da die Einschätzung der Möglichkeiten einer Erreichung intendierter Ziele eher pessimistisch stimmt, die Erwartung nicht-intendierter Folgen problematisch ist und die Gefahr einer durch die Sanktionen stimulierten eskalierenden Dynamik nicht von der Hand zu weisen ist. Wie können wir also die multilateralen Sanktionen gegen Russland friedenspolitisch einordnen?
Zur Zeitschrift/zum Aufsatz: Wissenschaft und Frieden (W&F)
UNECA/AU Expert Meeting: “Developing an African Human Security Index: practices, methods, and designs”
In March 2020 I was invited expert at the Consultative Meeting on “Developing an African Human Security Index: practices, methods, and designs” of the United Nations Economic Commission for Africa (UNECA), the African Union (AU) Commission, the UN Trust Fund for Human Security’s Human Security Unit, UN Office for African Union, and the Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Addis Ababa (Ethiopia), 5.-6. March 2020.
It was a great event and I am looking forward to the outcome of the consultative process.
“Exploring local potentials for peace: strategies to sustain peace in times of war” published in print
The current issue of Peacebuilding (2020, Vol. 8 No. 1) contains “Exploring local potentials for peace: strategies to sustain peace in times of war“, written by Christina Saulich and Sascha Werthes.
ABSTRACT
This paper explores the neglected field of study of local potentials for peace. It focuses on local communities worldwide that successfully avoid participating in violent conflicts that surround them. So-called nonwar communities opt out of war and refuse to be absorbed by one or other of the warring parties. In so doing, they develop imaginative and innovative strategies that can provide valuable insights on innovative approaches to conflict prevention. Local potentials for peace challenge ordinary images of war and peace and call key assumptions of hitherto, predominantly external crisis prevention strategies into question. Perceiving local (civil) actors as recipients of (inter)national policies for peace and not as independent protagonists of peace initiatives neglects their autonomous potential for peace. This paper reviews current research findings on the puzzling phenomenon of local potentials for peace with a focus on nonwar communities and identifies four innovative implications for conflict prevention.
KEYWORDS: Local potentials for peace, nonwar communities, zones of peace, peaceful societies, conflict prevention
Die Sanktionspolitik der Vereinten Nationen
In wenigen Tagen ist es soweit und die UN-Basis-Informationen 60 “Die Sanktionspolitik der Vereinten Nationen” werden erhältlich sein. Der Text ist “Geeignet für UN im Klassenzimmer”.
Alle Ausgaben der UN-Basis-Informationen können als pdf-Dokument heruntergeladen werden. Gedruckte Exemplare können als Einzelexemplare oder als Klassensatz kostenfrei (bei Erstattung der Portokosten) über die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen bestellt werden.
The Neglected Contradictions of Resource Sector Reforms in Former War Economies: A Critical Review of Liberian Resource Governance Reforms
Paper Presentation at the 2nd Austrian Conference on International Resource Politics “Resources for a social-ecological transformation” in Innsbruck, 28th February – 2nd March 2019
Auf der zweiten österreichischen Konferenz zu Internationaler Ressourcenpolitik, die vom 28. Februar bis 2. März 2019 in Innsbruck stattfand, konnte ich ein gemeinsames Conference-Paper von Jan Grabek und mir vorstellen. Das Conference-Paper entstand im Rahmen des Forschungsprojekts “Transforming Conflict-Economies: Natural Resource Sector Reform and Human Security”. Das Projekt wird durch die Gerda Henkel Stiftung gefördert.
Dolf Sternberger-Preis 2019
„Preis für politische Rede“ der Dolf Sternberger Gesellschaft ging an den Bundestagsabgeordneten Cem Özdemi
Als Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft hatte ich die Ehre bei der diesjährigen Preisverleihung der Dolf Sternberger-Gesellschaft „Preis für politische Rede“ ein Grußwort halten zu dürfen. Preisträger war der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir. Früher ausgezeichnete Persönlichkeiten waren u.a. Willy Brandt, Wolfgang Schäuble, Martin Walser, Joachim Gauck, Helmut Schmidt und Avi Primor. Die Verleihung des Preises fand am 1. Februar 2019 in der wunderschönen Alten Aula der Uni-Heidelberg statt. Der ehemalige Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert hielt die Laudatio.
“Diplomatie wird ihren Stellenwert in der Welt nicht verlieren”
Hintergrundgespräch zum G20 Gipfel 2018 in Buenos Aires von Katrin Aue mit Sascha Werthes für die Radiosendung “Bilanz am Mittag“ (SR2 Kulturradio) am 30. November 2018.
Ein Interview von Katrin Aue (SR 2 Kulturradio) mit Politikwissenschaftler Sascha Werthes (Universität Trier) über den G20-Gipfel in Buenos Aires Audio: Katrin Aue / Onlinefassung: Rick Reitler 30.11.2018 | 12:40 Uh
DIPLOMATIE ALS LÖSUNGSANSATZ FÜR KONFLIKTE
Öffentlicher Vortrag am 22. November 2018 an der TU Kaiserslautern, 18 Uhr in Gebäude 42, Raum 110
In ihrer heutigen Form und Praxis ist Diplomatie eine Staatskunst, die erst im 18. Jahrhundert gebräuchlich wurde. Seitdem haben sich die Praktiken und Akteure nicht jedoch die Ziele geändert. Im Fokus steht die gewaltfreie Lösung von Konflikten durch Verhandlungen und Kompromisse sowie die Förderung der Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen. Die Geschichte zeigt, dass Diplomatie entscheidend bei der Prävention und, allgemeiner, bei der Transformation von gewaltsam ausgetragenen Konflikten sein kann. Weniger Beachtung findet jedoch die Tatsache, dass Diplomatie besser als bewaffnete Streitkräfte einen Beitrag zur internationalen Sicherheit leisten kann, indem sie nicht nur die unmittelbare Bedrohungslage durch fremdes Militär und organisierter Gewalt adressiert, sondern an der Bearbeitung struktureller Konflikt- und Gewaltursachen mitwirkt.